26. - 30. August 2020

32. Festival „DER NEUE HEIMATFILM“ - Preise vergeben beim Freistädter Filmfestival

 

Spielfilmpreis an den Animationsfilm LES HIRONDELLES DE KABOUL von Zabou Breitman und Eléa Gobbé-Mévellec.

Dokumentarfilmpreis an BEWAREN – OF HOE TE LEVEN von Digna Sinke.

Jugendjurypreis an NEVRLAND von Gregor Schmidinger.

  

Der mit 2.500 Euro dotierte Spielfilmpreis der Stadt Freistadt wurde dem Animationsfilm LES HIRONDELLES DE KABOUL von Zabou Breitman und Eléa Gobbé-Mévellec verliehen. „Ein zutiefst berührendes Plädoyer für Menschlichkeit und Freiheit, mit leichter Feder gezeichnet und von hoher technischer Perfektion“, so die Jury in ihrer Begründung. Die Romanverfilmung erzählt die Geschichte zweier Paare unter der Herrschaft der Taliban.

 

Den mit 1500 Euro dotierten Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt vergab die Jury an die niederländische Produktion BEWAREN – OF HOE TE LEVEN von Digna Sinke. Sinkes Film ist eine persönliche Suche nach der Essenz des Aufbewahrens in einer Zeit, in der eine Materielle Vergangenheit auf eine digitale Zukunft trifft. „Die Filmemacherin lässt uns teilhaben an einem gesellschaftlichen Wandel, einem universellen Thema, das sie weise, liebevoll und unvoreingenommen verhandelt.“, begründet die Jury ihre Entscheidung für den Film. Die niederländische Filmemacherin erhält den Dokumentarfilmpreis bereits zum zweiten Mal; schon 2011 wurde sie für WEEMOED & WILDERNIS ausgezeichnet.

                                   

Von der Jugendjury wurde der österreichische Spielfilm NEVRLAND ausgezeichnet, in dem ein Jugendlicher mit Angststörung seinen Selbstfindungsprozess als existenziellen Trip erlebt. „Panikzustände des Protagonisten werden mithilfe von Kamera- und Videoeffekten, und durch Sounddesign und Musik atmosphärisch und mitreißend dargestellt“, so die Jury.

 

Der Würdigungspreis der Stadt Freistadt wurde der georgischen Regisseurin Lana Gogoberidse überreicht, eine der bedeutendsten Filmemacherinnen Georgiens. Die 1929 geborene Gogoberidse war im Rahmen der Tributprogramms „3 Generationen, 3 Regisseurinnen“ in Freistadt zu Gast. Neben ihrem wegweisenden Film „Einige Interviews zu persönlichen Fragen“ von 1978 wurde auch je ein Film ihrer Mutter Nutsa Gogoberidse, der ersten sowjetischen Regisseurin überhaupt, und ihrer Tochter Salomé Alexi, ebenfalls Regisseurin, in Freistadt gezeigt.

 

Mit der Verleihung des Publikumspreises an Martine de Biasi für ihren Dokumentarfilm BECOMING ME endete am Sonntag 25. August das Filmfestival. Insgesamt werden rund 50 Filme im Rahmen des fünftägigen Festivals gezeigt.


Mit über 3300 Kinobesuchern konnte das Festival erneut ein Besucherplus verbuchen. Das 33. Festival DER NEUE HEIMATFILM findet von 26. Bis 30. August 2020 statt. 

 

Spielfilmjury

EVA LAUTENSCHLAGER, Filmreferat Goethe-Institut München, DE

BADY MINCK, Filmemacherin & Künstlerin, AT/LU

DOROTHEA VIEIDER, Filmfestival Bozen, IT

Preis an LES HIRONDELLES DE KABOUL von Zabou Breitman und Eléa Gobbé-Mévellec, FR/LU/CH/MC 2019

Begründung:

Die Verfilmung des gleichnamigen Romans LES HIRONDELLES DE KABOUL hat uns sehr bewegt: Der Film zeigt die Geschichte zweier Paare im Kabul der Gegenwart in dem der Schrecken der Taliban wütet. Mit leichter Feder gezeichnet und von hoher technischer Perfektion macht die Animation es möglich den Terror des Taliban Regime zu zeigen. Die komplexe Figurengestaltung und Tiefe der Charaktere erlaubt es dem Publikum die Ausweglosigkeit nachzuempfinden: ein zutiefst berührendes Plädoyer für Menschlichkeit und Freiheit.

 

 

Dokumentarfilmjury

LYNN JOHANSSON, Übersetzerin & Film-Untertitlerin, DE

ANDREJ KREMENTSCHOUK, Autor und Fotograf, DE

THOMAS TABORSKY, Filmkritiker, AT

Preis an BEWAREN – OF HOE TE LEVEN, NL 2018

Begründung:

Die Entscheidung fiel auf einen Film, in dem es um Leben und Tod geht. Die Filmemacherin tritt in ihrer Betrachtung einen Schritt zurück und lässt uns teilhaben an einem gesellschaftlichen Wandel, einem universellen Thema, das sie weise, liebevoll und unvoreingenommen verhandelt.

 

 

Jugendjury

Peter Brunner, Arbeiter

Nora Limbach, Schülerin

Joshua Prancl, Maturant

Preis an NEVRLAND von Gregor Schmidinger, AT 2019

Begründung:

Die Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen in NEVRLAND einen jungen Erwachsenen im Umgang mit sich, seiner Sexualität, seiner Familie und psychischen Problemen erleben. Dabei werden die Angstörungen des Protagonisten mithilfe von Kamera- und Videoeffekten und durch Sounddesign und Musik atmosphärisch und mitreißend dargestellt.