27. - 31. August 2025
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PHÄNOMEN: WIRTSHAUSSTERBEN

WirtsAus? - Einblick ins ländliche Leben und in den Wandel dörflicher Gemeinschaft 

Donnerstag, 28. August 2025 | 18 - 23 Uhr 

Eine Veranstaltung im Rahmen des 38. Festivals DER NEUE HEIMATFILM, Freistadt 

Das Wirtshaus war über Generationen hinweg ein zentraler Ort des Austauschs, des Feierns und des Miteinanders – ein sozialer Knotenpunkt und kultureller Speicher im ländlichen Raum. Heute sind viele dieser Institutionen bedroht oder bereits verschwunden. Mit unserem diesjährigen Programmschwerpunkt möchten wir genau hier ansetzen: Wir richten den Blick auf das Aussterben der Wirtshäuser und seine weitreichenden Auswirkungen auf das Dorfleben, die regionale Identität und die sozialen Zusammenhänge. Dabei verbinden wir Kunst, Film und Musik zu einem vielschichtigen Erlebnis, das zur Reflexion, Diskussion und zum gemeinsamen Erinnern einlädt. 

Den Anfang macht die Ausstellung „WIAZHAUS“ von Karo Pernegger. Eindrucksvolle Fotografien dokumentieren, was von den einst belebten Gasträumen geblieben ist. Im Anschluss zeigen wir den Dokumentarfilm „Fanni – Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?“, der am Beispiel eines bayerischen Dorfes Hoffnung macht und erzählt, wie gemeinschaftlicher Wille Leerstand in neuen Lebensraum verwandeln kann. Den Abschluss des Abends bildet ein Konzert von Maxi Pongratz, bekannt als Mitbegründer der Band Kofelgschroa. Seine Lieder erzählen auf ganz eigene Weise vom Ländlichen – mal humorvoll, mal poetisch. 

Dieser Programmpunkt versteht sich nicht nur als kulturelles Angebot, sondern auch als Einladung zum Dialog: Was macht den ländlichen Raum lebendig? Wie bewahren wir Orte der Begegnung? Und was können Kunst und Kultur dazu beitragen? 

Do, 28.August | 18 Uhr: Ausstellungseröffnung 

Salzhof Freistadt 

Ausstellung von Do, 28. - So, 31. August 2025 

WIAZHAUS von Karo Pernegger 

Karo Pernegger, geboren und aufgewachsen in Ried, lebt und arbeitet als Fotografin in Wien. In ihrer fortlaufenden Serie „Wiazhaus“ beschäftigt sie sich mit dem Phänomen des Wirtshaussterbens, von dem insbesondere die ländlichen Regionen zunehmend betroffen sind. Mit jedem geschlossenen Wirtshaus verliert ein Ort nicht nur einen Raum, in dem Gemeinschaft zelebriert wird, sondern auch ein Stück dörfliche 

Identität. Zugesperrte Wirtshäuser hinterlassen eine Lücke im gesellschaftlichen Leben. Für ihre dokumentarische Fotoserie besucht Karo Pernegger Wirtshäuser, die bereits geschlossen oder potentiell von einer Schließung bedroht sind. Ziel ihrer Arbeit ist es, die geschichts- und traditionsträchtigen Kultur- und Sozialstätten fotografisch zu würdigen. Ihren Fokus richtet sie hierbei insbesondere auf den gegenständlichen Raum, die Gaststube, das Interieur, welche überzogen von Patina visuelle Erinnerungen an Geschichten aus vergangenen Zeiten darstellen und nicht zuletzt nostalgische Gefühle hervorrufen.
 

Do, 28. August | ca. 19 Uhr: Film 

Kino Freistadt 

Fanni - Oder: Wie rettet man ein Wirtshaus? 

Eine bayerische Dorfgemeinschaft sucht nach einem sozialen und kulturellen Mittelpunkt. Sie nehmen es, aller Hürden zum Trotz, schließlich selbst in die Hand und renovieren die alte Dorfwirtschaft, die 40 Jahre lang leerstand. 

Dokumentarfilmer Hubert Neufeld begleitet die gemeinschaftliche Unternehmung von Anfang bis zur Wiedereröffnung und beleuchtet in Interviews die Relevanz von Wirtshauskultur für den ländlichen Raum und die Dringlichkeit vor dem Hintergrund des „Wirtshaussterbens“. 
 

Do, 28. August | 21 Uhr: Konzert 

Salzhof Freistadt 

Maxi Pongratz 

Maxi Pongratz, der Akkordeonspieler, Texter, Liedschreiber und ein „Kofelgschroa“ der ersten Stunde, ist ein Pendler zwischen München-Obergiesing und Oberammergau, zwischen dem großen Ganzen und dem oft übersehenen, wunderlichen Kleinen. Mit seinem aktuellen Album „I mecht an Landla hean“ produzierte er nun eine Art Zwischenspiel zwischen Solo-Album zwei und drei. 

Es ist ein Besinnen auf die Ursprünge, eine Liebeserklärung an die Volksmusik und zugleich ein Appell: Schon viel zu lange wird versucht, Volksmusik wieder ‚cooler‘ zu machen. Sie muss aber nicht ‚cool‘ werden. Sie ist das, was sie ist: Folk. Was sie nicht braucht – Heimat. Sie kann überall zu Hause sein, selbst im Dance-Schlager eines Gigi d’Agostino (hier mit Hackbrett-Intro). Das ureigene ‚ rakata‘-Akkordeonspiel, seine Kompositionen und nicht zuletzt seine gerne dadaistisch- und valentinesk genannten Texte prägen den Pongratz-Sound. Wir freuen uns auf einen mal sehr poetischen, mal sehr querköpfigen Liedersänger und seine Sicht der Welt.